Köln – Der Mord in der U-Bahn am Neumarkt – es war persönliche Rache. Das behaupten jetzt Freunde des Täters.
Vor fünf Tagen schoss Akbulut F. (26) seinen Landsmann Mustafa G. (33) vor den Augen entsetzter Fahrgäste auf dem Bahnsteig nieder. Das Opfer starb trotz einer Notoperation im Krankenhaus. Akbulut F. wurde kurz nach der Tat gefasst, schwieg aber im Verhör und wollte den Beamten bislang nicht verraten, warum er die Waffe gezogen und abgedrückt hatte (EXPRESS berichtete).
Doch jetzt meldeten sich zwei Zeugen, die behaupten: „Es geschah aus Rache.“ Angeblich habe es vor einigen Wochen zwischen den beiden Männer, die sich vom Sehen kennen, Streit gegeben. Der untersetzte Mustafa G. habe seinen schmächtigen Kontrahenten Akbulut F. daraufhin verprügelt. „Das war zu viel für den stolzen Kurden“, so ein Zeuge.
Akbulut F., der im Rechtsrheinischen mehreren Landsleuten als Aktivist der linksradikalen Kurden-Partei PKK bekannt ist, war der Polizei bereits vor der Tat als Gewalttäter aufgefallen. F. gilt als zeitweise unzurechnungsfähig, war bereits mehrfach in der geschlossenen Abteilung der Merheimer Psychiatrie untergebracht. Von dort soll er auch einmal ausgebrochen sein.
„Akbulut flippte manchmal völlig unmotiviert aus und schlug einfach drauflos“, erzählt ein Bekannter aus seinem Umfeld. „Der wird im Verhör auch weiter schweigen. Denn kein PKK-Aktivist wird aus Angst vor Strafe Hintergründe nennen.“
So versuchen die Beamten der Mordkommission weiter vergeblich, die Tat zu klären. Auch Familienangehörige des Täters wollen nichts von einem möglichen Motiv wissen. Denn auch für sie gilt offenbar das Gesetz des Schweigens.