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 Episches ...
DieroteBrujah Offline

Kind

Beiträge: 27

29.03.2005 21:13
Jagd Antworten

Jagd

In hellen Streifen fällt der Regen in die grauen, dunklen Straßen der Stadt. Auf dem trostlosen Asphalt spiegelt sich das Licht der Laternen. Nur der prasselnde Regen ist zu hören. Ich stehe in einem dunklen Gasseneingang, beobachte die menschenleere Straße, warte. Warte auf die, die niemand vermisst.
Der Hunger treibt mich, lässt die Bestie sich regen.
Ich warte.
Eine einsame Gestalt schlurft die Straße entlang, schmutzig, zerlumpt.
Die Gestalt kommt näher. Sie wird ganz dicht an mir vorbeikommen, mich fast berühren. Beinnahe kann ich das süße Blut, dass in ihren Adern fließt schon riechen. Erregung packt mich. Der Durst ist stark. Wenn ich jetzt hervor komme wird sie mich sehen, vielleicht um Hilfe schreien.
Ich muss das Tier im Zaum halten, darf keinen Fehler machen.
Die Gestalt kommt immer näher, fast ist sie schon an meiner Gasse vorbei.
Jetzt ist der richtige Augenblick!
Unglaublich schnell packe ich die Gestalt und ziehe sie zu mir in die Gasse.
Sie wehrt sich. Meine Erregung steigt. Das Tier beginnt die Kontrolle an sich zu ziehen.
Meine Hand liegt auf ihrem Mund. Ich kann ihre Angst riechen.
Langsam, fast zärtlich, senke ich meine Fänge in die weiche Haut an ihrem Hals. Der erste tropfen lässt mich erschauern.
So wunderbar Süß...
Sie wehrt sich nicht mehr. Auch sie wird von Ekstase gehalten.
Durstig trinke ich, mich der Lust hingebend.
Die Gestalt wird schlaff. Ich lasse sie langsam auf den nassen, schmutzigen Boden gleiten. Sie wird überleben.
Niemand hat mich gesehen, niemand hat mich gehört.
Ich lecke mir einen letzten Blutstropfen von den Lippen. Mein Hunger ist gestillt.
Leise verschwinde ich in den Schatten der Nacht.
Für heute.


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